Während der Corona Virus in jeglicher Form die Welt fest im Griff zu haben scheint und beschäftigt, verlieren wir zunehmend aus den Augen, dass mit der COVID Krise auch andere Riesenprobleme einhergehen. Während sich unsere Gedanken um Maskentragen, Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen drehen, die viele Wirtschaftsbetriebe in oder an den Rand des Ruins bringen, sind wir doch eingebettet in ein funktionierendes Sozialsystem, was für viele andere Menschen auf der Welt nicht gilt. Ich möchte heute über die Kriegsländer sprechen, in denen politische Unruhen, Kämpfe und Flucht von Millionen von Menschen an der Tagesordnung sind. Die Namen dieser Länder kennen wir aus der Entwicklungshilfe. In Mosambik zum Beispiel sind aktuell 1,3 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, politische Konflikte, die Folgen des Wirbelsturms von 2019 und natürlich die COVID Krise verursachen das. Oder Venezuela. 7 Millionen Menschen brauchen hier humanitäre Hilfe, der Zusammenbruch der venezolanischen Ölindustrie und COVID haben die wirtschaftliche Situation, die Hungerkrise in diesem Land so verstärkt, dass daraus soziale Unruhen, Gewalt und Kriminalität entstehen werden. 8,9 Millionen Menschen aus Nigeria, 7,5 Millionen aus dem Südsudan,3,5 aus Burkina Faso, 21,3 Millionen aus Äthiopien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, da in ihren Ländern Kriege, politische Unruhen, Wirtschaftskrisen und Heuschreckenplagen stattfinden, die verursachen, dass es kein Essen, keine Arbeit und keine sichtbare Zukunft für die Menschen gibt. Oder die Demokratische Republik Kongo: seit 4 Jahrzehnten nun in einer humanitären Krise: Unruhen, Gewalt, Ebola und COVID bedingen, dass fast 20 Millionen Menschen von Armut und Hunger betroffen sind.
Syrien, Afghanistan und der Jemen sind die Spitzenreiter der Liste der Länder mit den größten Krisen. Und die Weltgemeinschaft ist nun mit sich selbst beschäftigt, ohne nähere Betrachtung der Krisen in den genannten Ländern. Auf der einen Seite sehr verständlich, auf der anderen Seite ist jetzt die Zeit, auch an andere zu denken und zusammenzurücken. Klar können wir nicht die ganze Welt retten, klar sind „die Länder“ oft selbst Schuld, da die Gelder, die in Jahrzehnten Entwicklungshilfe dorthin geflossen sind, nicht oder nicht immer oder nicht oft zu Gunsten der dort lebenden Menschen verwendet wurden. Aber trotz allem dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass dort Menschen in Hunger und Elend leben müssen. Viele, die meine Artikel öfter lesen, wissen, dass ich immer für die Hilfe vor Ort eingetreten bin und eintrete. Das müssen wir tun, denn wer will irgendwo bleiben, wo er keine Lebensgrundlage für sich und seine Familie sieht? Wir können und wir sollen helfen. Und dabei eine neue, bessere Form der Entwicklungszusammenarbeit kreieren. Wann wenn nicht jetzt.