Es steht zuviel auf dem Spiel.

Airbus und Boeing: 16 Jahre Subventionsstreit und seine Folgen.

Die Aktie von Airbus erholt sich grad wieder ein wenig, seit heute Montag, 12.30 Uhr, schießt sie geradezu nach oben und die Aktie von Boeing dümpelt so vor sich hin. Der Grund für den Anstieg der Airbus Aktie dürfte etwas mit der Tatsache zu tun haben, dass laut EU-Kommissar Valdis Dombrovskis nun Strafzölle von den USA eingehoben werden sollen. Die WTO hatte dies der EU, nach jahrelangem Streit über staatliche Beihilfen für Boeing und Airbus, in der Höhe von 4 Milliarden Euro erlaubt. Zuvor hatte 2019 die WTO bereits der USA Strafzölle auf europäische Waren erlaubt.

Ich frage mich tatsächlich, ob es im Lichte der Vorgänge in den USA und den Worten der mächtigen Angela Merkel, die eine Zusammenarbeit mit Biden beschwor, jetzt so sinnvoll ist, die Amerikaner damit zu erfreuen. Sicher, Gleiches mit Gleichem zu vergelten kann durchaus Sinn machen und Europa muss sich wahrlich nicht vor Amerika verstecken. Präsident Trump hat ja damit angefangen, aber so wie es ausschaut, wird der bald Geschichte sein und sein Nachfolger könnte dies ja ganz anders sehen. Klar wurde viel verhandelt, klar hat man nochmal ohne Erfolg mit Trump gesprochen, aber Europa ist nicht in der besten Wirtschaftslage und Joe Biden ist noch nicht Präsident und keiner weiß, wie er mit den „Altlasten“ umgehen wird. Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat verlautbart, dass er eine bessere Handelsbeziehung mit den USA anstrebt, und ein neues Industrieabkommen zwischen der EU und den USA fordert. Aber reichen hier Worte? Die EU ist ja gerade, auch wegen des Brexit und Boris Johnsons Träumen von einem lukrativen Handelsabkommen mit den USA, um Europa auszubooten und keine Zugeständnisse in den Brexit Endwehen machen zu müssen, in keiner so guten Situation. Außerdem beschäftigt uns hier nicht nur die Corona Pandemie, sondern auch die vielen Ankündigungen der Kommissionspräsidenten von der Leyen bezüglich Green Deal und dessen zeitlicher Einordnung und finanzieller Ausstattung, die Diskussionen um Rechtsstaatlichkeit usw.usw. Aber eines muss auf jeden Fall ganz klar gesagt werden: Europa, unsere KMUs und großen Betriebe, können keinesfalls auf Grund irgendwelcher singulärer Machtdemonstrationen auf den Handel mit ihren Waren auch über Grenzen und Meere verzichten. Daran sollten die hohen Herren und Damen denken, bevor sie medial wirksam Dinge verlautbaren, die noch nicht zu Ende gedacht scheinen.

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