Der Grüne Pass

Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Um es uns allen wieder möglich zu machen, ein halbwegs normales Leben mit ungehindertem Besuch von Gastronomie, Kultureinrichtungen, körpernahen Dienstleistern, Handel etc., steht ein sog. „Grüner Pass“ im Gespräch, den es digital und analog geben soll und der europaweit, wenn nicht weltweit Gültigkeit haben soll. Als Kennerin der europäischen Institutionen und deren Erfindung der Langsamkeit, der Absicherungstendenz gegen ungeahnte mögliche Schwierigkeiten und der Verbundenheit nach dem Motto: „haben wir immer schon so gemacht“ habe ich mit Freude die Verordnung 2021/0068(COD), https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52021PC0130&from=DE

gelesen. Darin ist nicht nur festgehalten, dass die Reisefreiheit innerhalb Europas grenzenlos stattfinden muss, und dass die Notfalleinschränkungen durch die COVID-19 Pandemie ein Ende haben sollen und deshalb eine Lösung her muss, sondern es wird auch Bezug genommen darauf, dass die Lösung ein „Grüner Pass“ ist und wie die Voraussetzungen für so ein Zertifikat aussehen müssen, damit es in den Mitgliedsstaaten anerkannt werden kann. Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass die Sicherheit, Echtheit, Unversehrtheit und Gültigkeit der Zertifikate gewährleistet sein muss, ebenso natürlich die Datenschutzvorschriften. Das Zertifikat hat interoperabel zu sein, um in allen Staaten Gültigkeit zu haben und überprüft werden zu können, ein „elektronisches Siegel“, ich ergänze hier das analoge Siegel, das Daten, die z.B. in einem Strichcode hinterlegt sind, beigefügt wird, um deren Ursprung und Unversehrtheit sicherstellen zu können, ist zwingend. Die eindeutige Erkennung und Lesart des Zertifikats sowie ein Vertrauensrahmen um Authentizität, Gültigkeit und Integrität bestätigt, sind Grundvoraussetzung dafür, dass so ein grüner Pass europaweit, wenn nicht weltweit funktioniert.

Bereits im Februar hat EUROPOL vor Fälschungen und den rechtswidrigen Verkauf von falschen COVID-Testzertifikaten gewarnt. Mittels einfacher und leicht für jeden zugänglichen technischen Mitteln ist eine Fälschung easy möglich, zum Beispiel mit Hilfe von hochauflösenden Druckern und verschiedenen Computerprogrammen können Fälschungen in hoher Qualität hergestellt werden. Damit ist Betrug und Betrügern Tür und Tor geöffnet, auf Ebay z.B. konnte man sich um € 100.- leicht ein solches (gefälschtes) Zertifikat erwerben. Nebenbei gesagt und in den Mittelpunkt gestellt möchte ich auch noch betonen, dass der QR Code, für den jetzt alle möglichen Stellen und Verantwortliche (Politiker) eintreten, ebenso leicht kopierbar ist und alleine mit Sicherheit nicht zur Fälschungssicherheit des grünen Passes beitragen kann.

Österreich ist beim Grünen Pass vorgeprescht, hat ein 3-Stufenmodell vorgestellt, allerdings mit der Konsequenz, da jedes Land eigene Kriterien festlegen kann, ab welchem und mit welchem Status man einreisen kann und darf, dass ein ungehindertes Reisen nicht versprochen werden kann.

Viele Ideen, viele Versprechungen, viele Bedenken: ich denke ein fälschungssicherer Nachweis der Gesundheit und Freiheit von COVID-19 kann uns Unabhängigkeit und Freude zurückbringen. Meine Betonung liegt auf fälschungssicher, denn das muss meiner Meinung nach gewährleistet sein, um der Pandemie Einhalt zu gebieten und den Verantwortlichen in den europäischen Staaten Sicherheit zu geben. Dann können auch alle Bereiche, sei es der Tourismus oder die Kultur, der Handel oder die Dienstleister aufatmen.

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